Mika Funck meistert ersten Zehnkampf mit Bravour

Starke Aufholjagd am zweiten Tag

Walsrode(ta) Die Leichtathletikabteilung von Hannover 96 veranstaltete am Wochenende ein besonderes Zehnkampf-Event. Zu diesem Wettkampf in Hannover waren acht Zehnkämpfer aus ganz Niedersachsen ins Leichtathletikstadion in die Landeshauptstadt eingeladen worden. Lediglich Sportler, die noch unter achtzehn Jahren alt sind, waren teilnahmeberechtigt.
An dieser, unter Einhaltung der Corona-Regeln, sehr gut organisierten Veranstaltung durfte auch der 15-jährige Leichtathlet, Mika Funck, vom TV Jahn Walsrode teilnehmen. Für den Walsroder Gymnasiasten war es eine Premiere. Zum ersten Mal überhaupt ging der talentierte Nachwuchsmehrkämpfer in einem Zehnkampf an den Start. Unter den Leichtathleten gilt der Zehnkampf als "Königsdisziplin", weil er die Herausforderungen unterschiedlicher Einzeldisziplinen, die die Leichtathletik ausmachen, vereint. Der zweitägige Wettkampf stellt dabei sowohl physisch, als auch psychisch eine besondere Belastung für die Athleten dar.
Für Funck begann seine Premiere mit einer soliden Leistung über 100 Meter, die er in 12,30 Sekunden lief und einem Satz auf 5,78 Meter im Weitsprung. Nach den ersten zwei Disziplinen lag Mika damit zunächst auf dem siebten Rang. In den folgenden drei Disziplinen konnte der junge Allrounder mit drei Bestleistungen auftrumpfen. Nach 12,12 Metern im Kugelstoßen, 1,78 Metern im Hochsprung und 55,93 Sekunden über 400 Meter beendete Mika den ersten Tag insgesamt zufrieden auf Platz sechs. Lediglich der Hochsprung, bei dem er die 1,81 Meter nur denkbar knapp riss, bedeuteten für den jungen Sportler einen kleinen Wehrmutstropfen.
Der zweite Tag begann ähnlich wie der erste etwas mit 16,41 Sekunden über die 110-Meter-Hürden-Strecke etwas verhalten für Funck, der im Diskuswerfen 33,44 Meter erzielen konnte. Mit beiden Leistungen waren Trainer und Vater Andre Funck sowie Mika selbst nicht vollauf zufrieden. Vor den letzten drei Disziplinen: Stabhochsprung, Speerwerfen und dem 1500-Meter-Lauf - allesamt Disziplinen, die dem Nachwuchsmehrkämpfer gut liegen - befand sich der Walsroder sozusagen in Lauerposition auf dem fünften Rang.
Die Aufholjagd konnte mit Mikas Paradedisziplin, dem Stabhochsprung, beginnen. Dort zeigte Mika dann auch sogleich sein Potential und verbesserte seine eigene Bestleistung um 20 Zentimeter auf 3,60 Meter.
Im Speerwurf blieb der sonst sichere 50-Meter-Werfer dann etwas unter seinen Möglichkeiten und erreichte "nur" eine Weite von 45,29 Metern. Vor dem anschließenden 1500-Meter-Lauf lag aufgrund der nur geringen Punkteabstände zwischen den Athleten Spannung in der Luft. Trotz des kräftezehrenden Programms war Mika fest entschlossen, noch einmal die vorderen Platzierungen anzugreifen und sich im Feld der acht Teilnehmer von seiner Mittelfeldposition aus zu verbessern. Vom Startschuss an lief der junge Sportler mutig an der Spitze des Teilnehmerfeldes und versuchte, durch ein hohes Anfangstempo seine Mitstreiter abzuhängen. Nach 1000 Metern betrug der Vorsprung bereits zirka 50 Meter vor dem Zweitplatzierten und gut 150 Meter vor dem nächsten Läufer. Diesen Vorsprung rettete Funck mit einer großen Energieleistung und der Siegerzeit von 4:52 Minuten ins Ziel. So konnte sich mit Mika Funck mit diesem couragierten Lauf in seinem ersten Zehnkampf und in einem spannenden Finale mit drei Punkten Vorsprung auf den Zweitplatzierten sogar noch den Gesamtsieg sichern. Mit 5790 Punkten verfehlte er die avisierte 6000-Punkte-Marke zudem nur knapp. Mehr als zufrieden kann er auf eine anstrengende, aber auch sehr erfolgreiche Premiere zurückschauen.